THESSALONIKI
INFOS ÜBER THESSALONIKI
Die Stadt wurde 315 v. Chr. vom König Kassandros von Makedonien gegründet,
indem 26 kleine Siedlungen am Thermäischen Golf zu einer Stadt zusammengelegt wurden;
den Namen bekam die Stadt zu Ehren von Thessalonikē, der Schwester Alexanders des Grossen.
Mit der Niederlage des mazedonischen Königs Philipp V. gegen das römische Heer im Jahr 168 v.Chr. ging die Zeit des mazedonischen Königreichs zu Ende und die Region wurde ab 146 v.
Chr. zur römischen Provinz „Macedonia“, Thessaloniki wurde ihre Hauptstadt.
Die Stadt an der Via Egnatia und der nach Norden führenden Balkanstrasse wurde zu einem bedeutenden Handelszentrum;
Cicero wurde 58 v.Chr. hierher verbannt und um 49 v.Chr. flohen die römischen Konsuln nach Thessaloniki.
Um 49/50 n.Chr. besuchte der Apostel Paulus die Stadt und es kam zur Gründung der zweiten christlichen Gemeinde (nach derjenigen von Philippi).
Um 300 n. Chr. wurde Thessaloniki zu einer Residenzstadt des römischen Kaisers Galerius, zu seiner Zeit wurde ein Kaiserpalast, das Hippodrom,
der Galeriusbogen und die Rotunde errichtet; um 322 wurde vom römischzen Kaiser Konstantin I. ein künstliches Hafenbecken angelegt.
Nachdem 330 Byzanz resp. Konstantinopel zur östlichen Kaiserresidenz des römischen Reichs geworden war, verlor Thessaloniki an Bedeutung,
nach der Reichsteilung in das west- und oströmische Reich wurde die Stadt zum oströmischen Reich geschlagen.
Den slawischen Eroberungszügen der Awaren und Slawen aus dem Norden leistete die Stadt im 6./7.
Jahrhundert als römische Reichsstadt erfolgreich Widerstand; dennoch kam es immer wieder zu Angriffen, so plünderten die Sarazenen die Stadt im Jahre 904.
Im Rahmen des ersten Kreuzzugs wurde Thessaloniki um 1185 von den römisch – katholischen Normannen erobert und verwüstet,
seit dieser Zeit versteht sich die griechisch – orthodox geprägte Stadt als Opfer der römisch – katholischen Aggression.
Um 1204 wurde Thessaloniki Hauptstadt eines kurzlebigen frankischen Kreuzfahrerstaats.
Nach Zeiten unter den Epiroten und dem König von Bulgarien gelangte die Stadt wieder zum byzantinischen Reich,
sie erlebte eine Blütezeit mit neuen Kirchen- und Hafenbauten und die Venezianer und Genuesen prägten die Stadt mit eigenen Vierteln.
Nach ersten türkischen Angriffen im 14. Jhdt. wurde Thessaloniki im Jahre 1430 von Sultan Murad II. belagert und danach ins Osmanische Reich eingegliedert.
Als Selânik prägte in den nächsten vierhundert Jahren die osmanisch – islamische Kultur die Stadt; als 1821/22 im Süden das Königreich Griechenland gegründet wurden,
vermochten die osmanischen Truppen ihre Herrschaft zu sichern. im 19. Jhdt. hatte die Stadt einen massiven Aufschwung,
sie war von osmanisch – muslimischen, jüdischen und euroäischen Bevölkerungsgruppen bewohnt;
die Stadt wurde an das europäische Eisenbahnnetz angeschlossen. Bei einem Grossbrand 1890 brannten die byzantinische
und die Metropolitenkirche, das europäische Viertel und zahlreiche Synagogen in der Innenstadt nieder und vor allem 20’000 Juden wurden obdachlos.
1881 wurde in Thessaloniki der Begründer der modernen Türkei Kemal Atatürk geboren,
die Stadt wurde 1896 mit einer Eisenbahnlinie mit der Hauptstadt des osmanischen Reichs Istanbul verbunden.
Im November 1912 erklärten im ersten Balkankrieg Montenegro, Serbien, Bulgarien und Griechenland dem osmanischen Reich den Krieg
und die Stadt wurde von griechisch – bulgarischen Truppen belagert und vom osmanischen Kommandeur kampflos überlassen.
Mit dem Frieden von Bukarest gelangte Mazedonien mit seiner Hauptstadt Thessaloniki im August 1913 zu Griechenland.
Unter dem griechischen Ministerpräsidenten Eleftherios Venizelos landeten 1915 alliierte Truppen in Saloniki um gegen die Truppen der Mittelmächte
(Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und Türkei) zu kämpfen.
Im Nachgang kam es 1919/22 zum griechisch – türkischen Krieg, dieser endete in der sog. kleinasiatischen Katastrophe,
die griechischstämmige Bevölkerung wurde aus der Türkei und die muslimisch – türkischstämmige aus Mazedonien vertrieben.
In der Umgebung wurden von griechischstämmigen Immgranten viele Ortschaften mit Namen wie „Nea xxxxxx“ gegründet.
1917 hatte ein Grossbrand die südlichen Stadtteile von Thessaloniki verwüstet und es erfolgte ein moderner Wiederaufbau.
Bereits seit neutestamentlicher Zeit hatte Thessaloniki eine jüdische Bevölkerung und galt als „Jerusalem des Balkans“, im 15. Jhdt.
waren viele sephardische Juden dazugekommen.
David Ben Gurion studierte um 1910 in Thessaloniki die türkische Sprache, vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die Stadt 40 Synagogen
und eine jüdische Bevölkerung von 56’000 Menschen.
Mit der deutschen Besetzung April 1941 – Oktober 1943 wurde der jüdischen Bevölkerung eine Schutzgeldzahlung von der horrenden Summe von 3 Milliarden Drachmen auferlegt,
da das Naziregime diese Summe dennoch als ungenügend erachtete, wurde der jüdische Friedhof beschlagnahme und die Steine als Baumaterial vergeben.
Praktisch die gesamte jüdische Bevölkerung von Thessaloniki wurde unter Aloins Brunner deportiert
und in Auschwitz und Bergen – Belsen in die Gaskammern geschickt, lediglich 2’000 der Thessalonicher Juden überlebten den Holocaust.
1949 begann der Wiederaufbau der Stadt, deren Einwohner sich als Gegenpol der griechischen Hauptstadt Athen erleben.
1997 wurde die Stadt Kulturhauptstadt Europas.
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